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Freitag, 04.09.2020
Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ)

Triskele: Werkstatt sorgt sich wegen fehlender Einnahmen

Grund zur Freude aber auch zur Sorge hat Triskele-Betriebsleiter Uwe Dietrich. Die Werkstatt für Behinderte in Wennigsen konnte ihre neue Küche und den Aufenthaltsraum fertigstellen. Doch es fehlen aktuelle wichtige Einnahmequellen.

Wennigsen. Eine neue Küche und ein schöner neuer Aufenthaltsraum: In der-Werkstatt für behinderte Menschen konnte der zweite Bauabschnitt nun eröffnet werden. Rund 50.000 Euro hat die gemeinnützige GmbH in den Umbau investiert. Die Fertigstellung wurde nun bei einer kleinen Zusammenkunft gefeiert.

Dem geplanten Umbau kam die Corona-Krise zugute: Denn die Bauarbeiter konnten während des Lockdowns in Ruhe arbeiten, da Triskele bis Pfingsten schließen musste, erläutert Betriebsleiter Uwe Dietrich. Künftig wird auch ein Koch bei Triskele arbeiten, sagt Dietrich. Und dieser habe auch einen Ausbilderschein. „Wir könnten also in Zukunft auch Köche ausbilden.“

Nun folge noch ein weiterer, kleiner Bauabschnitt. Denn der Raum, in dem sich früher die Spülküche befand, steht nun leer. „Was wir dort planen, steht noch nicht abschließend fest“, sagt Dietrich. Ideen gebe es aber zu Hauf.

Einnahmequellen sind weggebrochen

Auch neue Kunst hängt in den sanierten Räumen: Margret Costantini hat Triskele vier Werke geschenkt. „Sie zeigen meine Empfindung von den vier Jahreszeiten“, erläutert die Künstlerin aus Hannover. „Und sie sehen in diesem Raum wunderschön aus.“

Margret Costantini hat Triskele vier Bilder gespendet. Sie symbolisieren die vier Jahreszeiten.
© Quelle: Lisa Malecha

Doch nicht alles läuft so reibungslos wie der Umbau. „Eine unserer Haupteinnahmequellen sind Basare und Märkte, auf denen wir unsere Waren verkaufen“, sagt Dietrich. Doch diese fallen derzeit aus. „Das macht uns schon Sorge.“ Daher will Triskele neue Wege gehen. Normalerweise sei es der Werkstatt nicht möglich, Industrieaufträge anzunehmen, doch nun wollen die Mitarbeiter einen Versuch wagen. Ein Unternehmen aus Barsinghausen hat angefragt, ob die Triskele-Mitarbeiter Nieten auf Dorne auffedern können. „Wir starten am Montag einen Probelauf und dann sehen wir weiter.“

Das ist Triskele

Im Dezember 2018 gründete Uwe Nordhausen, heute Geschäftsführer von Triskele, die gemeinnützige GmbH. Die künstlerisch-handwerkliche Einrichtung für Menschen mit Beeinträchtigung macht durch Sinn gebende, gemeinsame Arbeit Hilfe zur Selbsthilfe möglich. In den Räumen an der Albert-Einstein-Straße sind die Ateliers in die Bereiche Metall, Holz, Papier, Hauswirtschaft und Kerzen aufgeteilt. 700 Quadratmeter groß sind Werkstatt-, Aufenthalts- und Verkaufsräume, zudem gibt es einen 1000 Quadratmeter großen Garten.

Holger Abraham von Triskele durchschneiden symbolisch das Band vor der neuen Küche.
© Quelle: Lisa Malecha

Die Triskele-Mitarbeiter kommen aus der gesamten Region und der Stadt Hannover – allerdings nur, wenn sie den Weg zur Arbeit eigenständig schaffen. Lediglich aus dem Einzugsgebiet Gehrden, Wennigsen und Weetzen werden die Beschäftigten abgeholt.

Die produzierten Waren können täglich in der Zeit von 8.15 bis 15.45 Uhr in den Verkaufsräumen erworben werden. Die Triskele-Werkstatt für behinderte Menschen bietet ihr Kunsthandwerk zudem in die Werkstattgalerie von Uta Bothe an. Alle Informationen zu Triskele stehen auch auf der Homepage der Einrichtung unter triskele-wennigsen.de.

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