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Sonntag, 06.03.2022
Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ)

Triskele verkauft Röstkaffee unter eigenem Namen

Die gemeinnützige Triskele-Gesellschaft aus Wennigsen und die Kaffeerösterei 60 Grad aus Pattensen kooperieren bei der Arbeit für Menschen mit Behinderung. Künftig will Triskele auch Kaffee unter eigenem Namen verkaufen und selbst rösten.

Wennigsen. In einer neuen Kooperation mit der Kaffeerösterei 60 Grad aus Pattensen weitet die gemeinnützige Triskele-Gesellschaft ihre Arbeitsbereiche für Menschen mit Behinderungen weiter aus. Drei begleitete Mitarbeiter kümmern sich in Wennigsen um den Onlineversand des Kaffeerösters. Zusätzlich arbeitet Maik Sander als vierter Kollege aus der Triskele direkt bei 60 Grad in Pattensen. Beide Seiten wollen die Zusammenarbeit nach den ersten guten Erfahrungen weiter ausbauen.

Eine soziale Ausrichtung

Rösterei-Geschäftsführer Theodor Künzel legt nach eigenen Angaben in seinem Betrieb viel Wert auf Nachhaltigkeit und eine soziale Ausrichtung. Darum habe er für Sander einen Arbeitsplatz geschaffen und beschäftigt den 22-Jährigen im Rahmen seiner Möglichkeiten. „Nach und nach führen wir Maik an die Arbeitsprozesse in unserer Rösterei heran. Zu seinen Aufgaben gehören derzeit das Abfüllen der gerösteten Kaffeebohnen und das Etikettieren der verschiedenen Sortentüten“, erläutert Künzel und spricht von einem Erfolg. „Wir harmonieren gut miteinander, das klappt richtig prima.“

Und Sander, der zuvor in der Lebenshilfe Seelze beschäftigt war und nun zum betreuten Team der Triskele gehört, zeigt sich ebenfalls zufrieden mit seinem neuen Arbeitsplatz. Es mache ihm viel Spaß, sagt er. Vater Guido Sander bestätigt: „Maik hat eine sinnvolle Beschäftigung und ist stolz darauf. Hier kann er zeigen, was er zu leisten imstande ist“, sagt Sander. Zudem sei es für den Pattenser ein großer Vorteil, einen Arbeitsplatz am Wohnort gefunden zu haben – und nicht den täglichen Weg zur Triskele nach Wennigsen zurücklegen zu müssen.

Diese drei Kaffeesorten werden in der Triskele unter eigenem Namen abgefüllt und ab 14 März verkauft<br>© Quelle Frank Hermann

Inspiriert von den positiven Erfahrungen mit dem Außenarbeitsplatz von Sander haben die Triskele und die Kaffeerösterei nach weiteren Möglichkeiten der Zusammenarbeit gesucht – und diese gefunden. „Wir haben einige Arbeitsprozesse aus der Rösterei hier bei uns in der Triskele integriert und übernehmen seit Oktober als Dienstleister einen Teil des Onlineversandhandels“, erklärt Gonzalo Mires als Leiter des neuen Kaffeebereichs in den Werkstätten an der Albert-Einstein-Straße.

Kaffee für Versand vorbereiten

Drei betreute Triskele-Mitarbeiter füllen den von 60 Grad aus Pattensen angelieferten Röstkaffee je nach Bestellung in die zuvor etikettierten Sortentüten ab. Danach werden die Tüten für den Versand vorbereitet und an die Kunden verschickt. Laut Mires trainieren die Mitarbeiter bei diesen Arbeitsabläufen ihre Konzentration, Koordination, Motorik und die Leistung als Team. „Darum freuen wir uns über große Bestellungen, weil die Kollegen dann schnell in einen guten Arbeitsrhythmus finden“, betont der Bereichsleiter.

In einem nächsten Schritt will die Triskele jetzt gerösteten Kaffee unter eigenem Namen vermarkten. Denn: „Für unsere Mitarbeiter in den Werkstätten ist es wichtig, eine sinnvolle und wertschöpfende Arbeit zu leisten. Darum bin ich sehr froh über unsere Kooperation mit Theodor Künzel und seiner Kaffeerösterei. Auf diesem Weg wollen wir weitergehen“, sagt Triskele-Geschäftsführer Uwe Nordhausen.

Verkauf startet am 14. März

Künftig kauft die gemeinnützige Gesellschaft gerösteten Kaffee von 60 Grad aus Pattensen und füllt die Bohnen in Tüten mit dem eigenen Triskele-Logo ab. „Der Verkauf unseres Kaffees in drei verschiedenen Sorten beginnt am Montag, 14. März“, kündigt Betriebsleiter Uwe Dietrich an. Erhältlich ist der Kaffee dann direkt bei der Triskele an der Albert-Einstein-Straße sowie in der Werkstattgalerie von Uta Bothe an der Hirtenstraße 1.

Künftig will die Triskele sogar selbst unter die Kaffeeröster gehen und die Bohnen in eigener Regie weiterverarbeiten. Die Gesellschaft suche bereits nach geeigneten Räumen für eine eigene Rösterei. „Wir schauen in alle Richtungen“, sagt der Betriebsleiter.

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