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Montag, 11.10.2021
Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ)

Projekt mit Edeka: Triskele macht aus gespendeten Früchten Chutneys und Marmeladen

Der Edeka-Markt Ladage und die gemeinnützige Triskele-Gesellschaft für Menschen mit Beeinträchtigungen starten eine Kooperation: Der Markt spendiert für den Verkauf nicht mehr geeignete Früchte, Triskele verarbeitet diese zu Chutneys oder Marmeladen – und verkauft sie dann bei Ladage.

Wennigsen. Reife Früchte aus dem Edeka-Markt Ladage, die für den Verkauf im Obst- oder Gemüseregal nicht geeignet sind, erhalten künftig eine zweite Chance – als leckere Chutneys, Marmeladen oder Fruchtaufstriche. Das Triskele-Küchenteam verarbeitet die spendierten Lebensmittel nach eigenen Rezepten und bietet die neuen Produkte auf eigene Rechnung im Ladage-Markt an. Nach einer kurzen Probephase will die Triskele ihren Verkaufsstand in wenigen Wochen mit den ersten Chutney- und Marmeladengläsern bestücken.

Zum Wegwerfen zu schade

In dieser neuen Kooperation zwischen dem Einkaufsmarkt und der gemeinnützigen Gesellschaft für Menschen mit Beeinträchtigungen geht es laut Triskele-Betriebsleiter Uwe Dietrich insbesondere darum, wertvolle Lebensmittel vor der Mülltonne zu bewahren. Krumme Karotten, weiche Tomaten, zu kleine Beeren oder zu große Birnen seien zum Wegwerfen viel zu schade. Daher beteilige sich Triskele jetzt am überregionalen Edeka-Projekt „Liebe hoch zwei“, um die reifen Früchte in der eigenen Küche sinnvoll zu verarbeiten.

„Unser Geschäftsführer Uwe Nordhausen hat dazu die Anregung gegeben. Und jetzt haben wir gesagt: Da machen wir mit“, berichtet Dietrich. Eigens für dieses Projekt hat die Gesellschaft mit Felix Hirsch einen weiteren Koch und Lebensmitteltechniker eingestellt, der nun in der Startphase die ersten Produkte aus den Zutaten entwickeln will.

Tüfteln und ausprobieren

Zunächst gehe es darum, die passenden Rezepturen für die jeweiligen Früchte zu entwickeln und zu sehen, wie das Obst und Gemüse richtig verarbeitet werden kann, erklärt Hirsch. „Da muss ich erst noch einiges ausprobieren und tüfteln“, kündigt er an. Derzeit gehe der Trend zu klassischen Chutneys mit Paprika und Karotten sowie zu saisonalen Marmeladen. „Das hängt davon ab, welche Früchte gerade anfallen.“ Ein Chutney ist eine würzige Sauce aus der indischen Küche.

Nach zwei bis drei Wochen des Tüftelns und Probierens ist eine Verkostung der neu entwickelten Produkte vorgesehen. „Und dann gehen wir in den Verkauf“, sagt Hirsch. Zu diesem Zweck erhält Triskele einen eigenen Verkaufsstand im Edeka-Markt Ladage und darf die Produkte dann auch auf eigene Rechnung vermarkten.

Für Ladage-Prokurist Steffen Döring und Marktleiter Viktor Ortmann leistet diese neue Zusammenarbeit einen wichtige Beitrag gegen die Lebensmittelverschwendung. „An manchen Tagen haben wir viel hochwertiges Obst und Gemüse übrig, das wir aber nicht mehr in den Verkauf bringen können, gerade nach einem Wochenende. Da bietet sich die Weiterverarbeitung dieser Waren zu haltbaren neuen Produkten geradezu an“, betont Döring.

Kooperation mit Tafel bleibt

Von der Kooperation mit Triskele bleibe die bewährte Zusammenarbeit mit der AWO-Tafel aus Barsinghausen unberührt, versichert er. „Die Tafel steht für Lebensmittelspenden bei uns weiterhin an erster Stelle. Beide Projekte laufen bei uns parallel.“

Bereits vor drei Jahren hatte die Edeka-Gruppe das Projekt „Liebe hoch zwei“ auf den Weg gebracht. Mittlerweile gibt es Kooperationen zum Beispiel mit dem Klinikum Wahrendorff in der Region Hannover und mit der Diakonischen Stiftung Wittekindshof in Nordrhein-Westfalen.

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