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Mittwoch, 20.07.2022
Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ)

Grüner Aufenthaltsraum: Hier verbringen die Mitarbeiter der Triskele-Behindertenwerkstatt ihre Pausen

Da könnten sich andere Firmen noch etwas abgucken: Die Triskele-Behindertenwerkstatt hat für ihre Belegschaft einen grünen Pausenraum eingerichtet. Auch mit dem Essen to go läuft es schon ganz gut.

Wennigsen. Was für ein schönes schattiges Plätzchen: Unter der riesigen Blautanne im Garten der Triskele-Werkstatt für behinderte Menschen stehen jetzt mehrere Holzbänke, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort bei schönem Wetter ihre Pause verbringen können. Der Hingucker, ja ein richtiges Kunstwerk im neuen grünen Pausenraum ist aber die Garagenwand, die Triskele mit Erlaubnis von Nachbar Jürgen Rokahr bemalen durfte.

Graffitikünstler Patrik Wolters bei der Arbeit Die Garagenwand hat er mit einer grünen Flusslandschaft aufgepeppt © Quelle Privat

Betriebsleiter Uwe Dietrich beauftragte damit den hannoverschen Graffitikünstler Patrik Wolters. Ihm waren dessen ausdrucksstarke Wandmalereien in der Unterführung in Empelde aufgefallen, daraufhin kümmerte er sich um einen Kontakt. Auch Garagenbesitzer Rokahr schwärmt: „Einfach toll, was der hier hingesprüht hat – und das freihändig ohne Schablone!“

Nur möglich durch Spenden

Mithilfe von Spenden der Sparkasse Hannover und der Lauenstein-Stiftung konnte Triskele seinen Aufenthaltsraum im Freien finanziert. Auch Hochbeete könnte der Platz noch bekommen. Die Behindertenwerkstatt hat sich nämlich noch für das AOK-Ernährungsprojekt „Ackerpause“ beworben.

<span style=font size revert color initial>Tolles Plätzchen Auch im Garten kann die Triskele Belegschaft jetzt ihre Pause verbringen<span> <br><span style=font size revert color initial>© Quelle Jennifer Krebs<span>

Zu Triskele gebe es ein gutes nachbarschaftlichen Verhältnis, sagt Rokahr. „Das funktioniert von Anfang an.“ Es sei schön zu sehen, wie sich in der Behindertenwerkstatt alles entwickele.

Triskele: Zufriedenes Arbeitsklima wichtig

Triskele ist es wichtig, ein zufriedenes Arbeitsumfeld für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen. Gerade für behinderte Menschen sei Struktur wichtig. Dazu gehöre auch ein schönes Klima. Die Menschen, die bei Triskele arbeiten, sind geistig behindert oder haben psychische und seelische Beeinträchtigungen. Bis zu 42 Menschen mit Behinderung können in der Einrichtung arbeiten. Vermittelt werden sie meist vom Jobcenter. Alle hätten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt kaum eine Chance. Aktuell sind noch Plätze frei.

Gearbeitet wird bei Triskele mit Bienenwachs, Papier, Textilien, Holz, Metallen, Kaffee, im Garten und in der Küche. Hier wird mittags nicht nur für die 40 Leute im Haus gekocht, Triskele beliefert auch den Kindergarten Pusteblume und bald auch die Waldorf-Kita im Eschenhaus gegenüber, die demnächst eröffnet. Außerdem ist das Geschäft mit Essen to go gut angelaufen. „Etwas Luft nach oben haben wir aber noch“, sagt Küchenchef Martin Bischoff.

Die Küchen Crew Martin Bischoff links und Johannes Henne<br>© Quelle Jennifer Krebs

Bis zu zehn Essen to go kann Triskele täglich zubereiten. Weil Lebensmittel- und Energiepreise derzeit explodieren, musste auch Triskele seine Preise erhöhen. Vegetarische Gerichte kosten 7 Euro, Fleischgerichte 8 Euro. Geachtet wird auf Saisonalität, Regionalität – so oft wie möglich werden Produkte aus dem eigenen Garten verwendet – und artgerechte Tierhaltung. Um keinen unnötigen Verpackungsmüll zu produzieren, wird das Essen in Mehrwegbehältern ausgegeben. Das Essen to go wird nicht geliefert, sondern muss in der Behindertenwerkstatt an der Albert-Einstein-Straße abgeholt werden.

So gibt’s das Essen to go

Die Essenspläne verschickt Triskele eine Woche im voraus. Essensbestellungen sowie die Anmeldung, um die Essenspläne zu bekommen, sind per E-Mail an kueche@triskele-wennigsen.de möglich.

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