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Freitag, 14.06.2019
Calenberger Online News (CON)

Feuerwehr klärt in Behindertenwerkstatt über Brandschutz auf

Worauf muss geachtet werden, wenn es im Haus brennt? Darüber hat die Feuerwehr nun die Mitarbeiter von Triskele, der Werkstatt für Menschen mit Behinderung, informiert.

Wennigsen. Wie sie sich im Ernstfall eines Brandes verhalten müssen, das wissen die Mitarbeiter von Triskele Wennigsen nun ganz genau. Die Einrichtung für Menschen mit Behinderung hatte Besuch von der Feuerwehr, die in Sachen Brandschutz informiert hat.

Welche Wege sollen im Brandfall genutzt werden? Worauf ist zu achten? Wie erfährt die Feuerwehr überhaupt, dass es brennt? Auf all diese Fragen haben die 29 Mitarbeiter mit Handicap, die derzeit in der künstlerisch handwerklichen Einrichtung arbeiten, nun Antworten.

So war der Besuch der Feuerwehr bei Triskele

Gemeinsam mit Christian Merker (Freiwillige Feuerwehr Wennigsen), Renate Piel (Ortsfeuerwehr Wennigser Mark) und Harm Kolberg (Ortsfeuerwehr Evestorf) haben sie geübt, wie man einen Notruf absetzt und wo die Fluchtwege bei Triskele sind. Zudem haben die drei Feuerwehrleute über Atemschutz und persönliche Schutzkleidung, Rauch und seine Gefahren sowie Verhalten im Brandfall informiert. „Das ist wichtig, damit jeder im Ernstfall weiß, wie er sich verhalten muss, um sich und andere nicht zu gefährden“, erklärt Merker der Gruppe, die ihm gespannt lauscht.

Brandschutzerziehung bei Triskele in Wennigsen

Die Feuerwehr hat Tipps zum Thema Brandschutz gegeben. Die Mitarbeiter von Triskele durften sogar die Feuerlöscher ausprobieren.

Experiment zeigt, wie sich Feuer ausbreitet

Anschaulich erläutern die Brandschutzerzieher den Verbrennungsvorgang. An einem sogenannten Rauchhaus wird den Mitarbeitern erklärt, wie gefährlich die rasche Ausbreitung von Rauch ist und wie wichtig Rauchwarnmelder in einem Haus sind. Und dann wird es sogar ganz praktisch: Die Mitarbeiter dürfen im Garten die Feuerlöscher bedienen – und sorgen zum Teil für ungewollte Duschen.

Mehrere Monate musste Betriebsleiter Uwe Dietrich auf den Termin warten, denn die Feuerwehrleute üben ihr Amt ehrenamtlich aus. „Eigentlich müsste ich jetzt im Standesamt sitzen“, sagt Piel, Standesbeamtin in Wennigsen. Doch nicht jeder aus der Feuerwehr könne die Brandschutzerziehung durchführen – dafür werden Einsatzkräfte extra geschult. Insgesamt 19 Brandschutzschulungen führen die drei in diesem Jahr durch. „Alles unter einen Hut zu bekommen, ist wirklich schwer“, sagt Merker.

Besonders erfreut ist Dietrich, dass die Einsatzkräfte an diesem Tag in Uniform erschienen sind. „Jemanden in Uniform zu sehen, ist für manche unserer Mitarbeiter schon Anlass zur Panik oder zumindest zur Aufregung“, sagt er. Durch den Tag mit den Feuerwehrleuten werde ihnen diese Angst ein wenig genommen – und das ist wichtig, sollte es wirklich mal brennen.

Feuerwehr achtet auf Fehler

Zudem achten Piel, Merker und Kolberg bei ihrem Besuch auch darauf, dass die Rettungswege frei sind und die Feuerlöscher gut zugänglich. „Ein Feuerlöscher, der in zwei Metern Höhe hängt, nutzt niemandem etwas“, sagt Merker und ergänzt: „Aber solch skurrile Dinge sieht man häufiger.“ Er weist zudem auf die unterschiedlichen Arten von Feuerlöschern hin. „Einen CO2 -Löscher darf man zum Beispiel nicht in kleinen Räumen benutzen – der verdrängt ja den Sauerstoff – und man würde dadurch nachher umkippen“, sagt er.

Am Ende des Besuchs fragt Piel dann nochmals, was alles gelernt wurde. „Ich bringe mich in Sicherheit“, sagt eine Mitarbeiterin, ihre Sitznachbarin ergänzt: „Und rufe dann die Feuerwehr.“ Alle sind sich einig: „Der Besuch hat Spaß gemacht.“

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